Ich wachte aus meinem kurzen Traum und beschloss mich noch ein wenig in der Stadt um zusehen. Ich hörte von dem Gastwirt, dass Lauro auch aus dem Haus war.
Lauro lief ein wenig durch die Stadt und schaute sich einige Orte an.
In einer düsteren, stürmischen Nacht wurde in der Nähe eines großen Sees ein kleines Kind gefunden. Eine Familie nahm es zu sich, da zuvor überall, in jedem Dorf gefragt wurde ob es jemandem gehöre. Niemand erkannte es, keiner wusste wer es war. In der Familie wurde sie immer Cynara gerufen. Dieser Name hatte nur die Bedeutung „Licht im Schatten“. Als die Stiefeltern mit ihr zum See zurückgingen, zuckte Cynara an einigen Orten, dort, zusammen. An einem Ort bekam sie Angst, eine Angst die sonst niemand verspüren konnte. Eine Angst die, die Erinnerungen an alte Zeiten hochkochen ließ. Keiner wusste was plötzlich geschah. Dort sprach Cynara immer und immer wieder: „Im Eis ist Wärme, im Feuer kühlender Friede. Und Mitternachtslicht, uns den Weg zu weisen. Die tanzenden Flammen werden zum Scheiterhaufen. Die Dunkelheit ist verlockender als der Tag.“ Auf einmal raschelte das Gebüsch. Die Kreatur, zumindest die Silhouette der Kreatur war zu erkennen. Es war ein Wolf. Voller Ehrfurcht wischen die Stiefeltern zurück, doch Cynara blieb stehen. Der Wolf kam hervor, aber erst nachdem der Mond aufgegangen war. Der Wolf heulte zum Mond hinauf, worauf Schatten ihn umgaben. Er wandte seinen Blick nun zu Cynara und ging einen Schritt auf sie zu. Und Cynara begann zu zittern. Sie blickte ihm nicht in die Augen, doch er schon. Es konnte die Angst in ihren Augen lesen. Im See spiegelte sich der Mond. Die ganze Fläche des Sees war mit dem Mond bedeckt. Cynara blickte auf den See. Plötzlich blickte sie ihm direkt in die Augen und hörte auch auf zu zittern. Aber der Wolf zuckte leicht zusammen, als er ihren ernsten, strafenden Blick sah. Sie gab ihren Stiefeltern ein Zeichen. Ein Zeichen, dass sie aufforderte zu gehen. Nun lief sie los. Sie lief in eine kleine Höhle, bei der sie zuvor zusammengezuckt war. Sie hatte Mut, aber auch ein wenig Angst. Der Wolf lief an der Höhle vorbei. Nun kam sie aus der Höhle, der Wolf war verschwunden. Doch sie wusste, dass seine Schatten sie auf alle Fälle finden würden. Ein aufheulen war zu vernehmen. Der Wolf rief seine Schatten zu sich, dachte sie. Sie musste zum See, das wusste sie. Als sie dort ankam sah sie wie das Haus ihrer Stiefeltern aufflammte. Sie blieb am See, da sie wusste dass sie ihren Stiefeltern nicht helfen konnte. Sie hockte sich nahe an den See und blieb dort. Sie hörte Äste knacken, Blätter rascheln und den Wind durch die Wiese peitschen. Es war ein schöner Moment, doch dieser verblasste schnell. Dass ein Sturm über das Land fegte. Es heulten nun mehrere Wölfe auf. Cynara stand auf und ging dem Geheul entgegen. Auf ihrem Weg begegnete Cynara einem Wolf mit einer merkwürdigen schwarz- weiß Färbung. Dieser führte sie zu den Bergen. Sie gingen in eine Höhle. In dieser waren andere Wölfe. Sie setzte sich zu ihnen. Die Wölfe zeigten Cynara eine Höhlenwand. Auf dieser war eine Karte. Die Karte zeigte nach Norden. Die Wölfe blickten sie an. Dieser Blick war eine Frage. >Begleitest du uns? < sagte der Blick. Cynara nickte und sie verließen die Höhle. Sie gingen in Richtung Norden. Sie gingen noch die ganze Nacht durch den Wald.
Kapitel 2: Die Reise zu den Hochfelsen
Am nächsten Tag kam ihnen ein merkwürdiger Junge entgegen. Cynara zischte zu den Wölfen "Versteckt euch." Leider sagte sie dies zu spät. Der Junge kam direkt auf sie zu und sprach: "Wer sich mit Wölfen verbündet, hat hier nichts verloren!" Er war wütend. Die Wölfe fingen an zu knurren. "Ah. Hilfe. Wölfe." rief der Junge. Nun kamen Bauern auf sie zu. "Schnell weg." sagte Cynara. Sie liefen in einen anderen Wald. Cynara bemerkte etwas glänzendes. Es war eine Falle. "Bleibt stehen!" Die Wölfe blieben sofort stehen. "Seht ihr das?" Sie deutete auf die Falle. Die Wölfe nickten. "Egal, wo sie hingelaufen sind. Wir finden sie, mein Junge." Cynara drehte sich um und hockte sich. Alle Wölfe taten das gleiche. Sie durften nicht auffallen. Ein Fremdes Heulen, war zu vernehmen. Cynara und die Wölfe zuckten, genauso wie die >Menschen<, zusammen. "Gibt es hier noch andere Wölfe?" fragte Cynara leise. Die anderen Wölfe blickten genauso fragend drein wie sie. Nun rannten die Menschen dem Heulen nach. "Puh. Ich denke, wenn wir dem Wolf begegnen sollten wir ihm danken." Cynara bedenkte ihre Worte noch einmal und dachte >Was ist, wenn es einer ist der andere Wölfe tötet? < Ein Schaudern überfiel sie. >Keine Zeit für schlechte Gedanken. Wir müssen weiter. < sagte sie sich. Sie verließen den Wald und begegneten nach einer Weile, einem verletzten Wolf. Sie eilten zu ihm. Dieser knurrte entkräftet "Macht das ihr wegkommt. Die Menschen verfolgen mich immer noch." Cynara schluckte. Als der Wolf sie sah, erschrak er und knurrte noch lauter "Wie kann das sein. Ein Mensch begleitet Wölfe." Er brachte gerade noch ein grinsen aufs Gesicht, als er dann zusammenbrach. "Mensch oder nicht. Ich werde ihm helfen." sagte Cynara ehrgeizig. Sie trug ihn in eine Höhle. Diese war nah am Wasser. Die anderen Wölfe waren verblüfft. Cynara wusch die wunde des Wolfes mit dem Wasser aus und sammelte heilende Kräuter. Sie zermahlte sie und den Saft des Extraktes strich sie auf die Wunde. Als der Wolf zu sich kam, fand er sich in einer Höhle wieder. Er blickte verwirrt um sich. Als er Cynara erblickte, fing er an zu knurren. "Man hör auf zu knurren! Ruh dich aus." Ihre Stimme war erzürnt. Einer der Wölfe, von denen die Cynara begleitet kam in die Höhle und sagte: „Du! Deine Verletzung ist schlimm. Du solltest besser auf sie hören!“ Der fremde Wolf lachte: „Ihr Wölfe denkt wirklich das ich auf einen Menschen höre?“ Der Wolf versucht aufzustehen und brach sofort wieder zusammen. „Du solltest dich ausruhen und nicht wegstürmen.“ Cynara sprach ruhig und vorsichtig auf ihn ein. Ihre Worte beruhigten den Fremden und er schlief ein. Cynara verließ die Höhle und setzte sich neben die Wölfe. „Der ist aber nicht gerade freundlich ...“, sagten einige. Gewehrschüsse unterbrachen die Wölfe ihren Satz fortzusetzen. Die Wölfe die kämpfen wollten, standen auf und liefen zu den Jägern. Immer wieder waren Schüsse zu hören. Cynara musste sich die Ohren zu halten. Plötzlich verstummten die Schüsse. Cynaras Herzschlag war laut. Sie war sehr aufgeregt und sehr erschrocken. Die Wölfe die gekämpft hatten kamen alle verwundet zurück. Cynara ging los und sammelte Kräuter. Sie sagte zu den Wölfen: “Legt euch hin. Es wird zwar brennen, aber besser als wenn eine tiefe Narbe zurückbleibt.“ Die Wölfe taten das, was sie ihnen sagte. Als alle der verletzten versorgt waren, ging Cynara wieder in die Höhle. Der Wolf lag in der Ecke. Er schlief nicht mehr. Seine Sinne waren nun ausgeprägter. Doch Cynara wusste das er noch zu schwach war aufzustehen. „Warum seid ihr immer noch hier? Ihr hättet mich zurücklassen und weggehen können. Warum bleibt ihr also hier?“, fragte der Wolf. Cynara hockte sich neben ihn und antwortete darauf: „Jeder... Jeder hat die Chance etwas zu erreichen. Wir wollen dir helfen.“ Der Wolf dachte einen Augenblick nach und knurrte: „Ihr sollt hier verschwinden. Die Jäger werden wieder kommen.“ Cynara blickte etwas wütend und zu gleich fragend drein. „Und wir sollen dich hier zurücklassen? Niemals. Du bist hier allein. Niemand wird dir helfen können.“ Der Wolf bedachte seine Wortwahl. „Es wäre besser für euch, dies zu tun.“, sagte er schließlich. Cynara schüttelte den Kopf. „Wie kann man nur so stur sein.“, fragte sie ihn. Der Wolf versuchte aufzustehen, doch vergebens. Cynara drängte: „Bleib liegen. Ruh dich aus.“ Er sagte: „Du wiederholst dich. Und dies werde ich nicht tun.“ Er stand auf. Er zitterte und schaffte es gerade so bis zum Eingang der Höhle und brach dort wieder zusammen und wurde Ohnmächtig. „Geschieht dir recht. Wer nicht hören will muss fühlen“, sagte Cynara. Als er wieder zu sich kam lag er auf der Wiese vor der Höhle. Cynara kam wieder auf ihn zu. Sie würdigte ihm keinen Blick und trug die Salbe auf seine Wunde. Der Wolf knurrte: „Was soll das? Das tut weh!“ Cynara antwortete nicht. Ein leises Aufheulen. „Ich komm gleich.“ Sie wandte ihren Blick nach hinten. „Du solltest doch nicht aufstehen.“ Sie schüttelte den Kopf und lief zu dem anderen Wolf. Sie trug ihm die gleiche Salbe auf. Der Wolf aber beklagte sich nicht, sondern ließ es sich gefallen. „Anscheinend ist er zu wild.“, sagte einer der Wölfe und Cynara nickte. „Würde er endlich einsehen, dass wir ihm nur helfen wollen...“ Cynara brach ihren Satz ab und blickt kurz ihm. Sie ging nun jeden Tag zu dem fremden Wolf und trug immer wieder die Salbe auf und die anderen brachten ihm Fleisch. „Warum ist er nur so von Hass erfüllt?“, fragte Cynara sich manchmal. Dennoch. Sie wusste das er ihre Hilfe brauchte. Einige Tage später stand er auf und ging zu Cynara und sagte: „Es tut mir leid.“ Seine Stimme war friedvoll. Er hatte das Vertrauen in einen Menschen bekommen. Ein Wunder. „Entschuldigung akzeptiert. Wie heißt du?“, sagte sie. Er setzte sich neben sie und antwortete: „Ich bin Zeno. Doch wer bist du?“ Cynara blickt in den Himmel. „Ich bin Cynara. Ich finde es schön, dass du nicht mehr so wütend bist.“ Zeno blickte nach unten. Es war schwer für ihn diese Last fallen zu lassen. „Es ist auf jeden Fall ein schönes Gefühl.“, sagte er. Als der Tag anbrach und alle bereit waren wieder aufzubrechen, beschloss auch Zeno mit ihnen zu kommen. Er wollte einen Neuanfang wagen. So zogen sie weiter, weiter nach Norden. >Was uns da wohl erwarten wird?< fragte Cynara sich. Sie gingen immer noch durch den Wald, als sie wieder einen Schuss hörten. Doch dieser war sehr weit weg und somit keine Gefahr mehr für sie. „Wir müssen schnell machen. Cynara, erinnerst du dich noch an das Bild der Karte?“ Cynara nickte. Sie machten nach einigen Stunden Rast und Cynara zeichnete ihnen wieder die Karte auf. Diesaml erklärten die Wölfe den Weg genauer. „Das ist der Große Fluss. Er wird von und Arem genannt. Er ist sehr tief und es gibt nur eine Stelle um ihn zu überqueren.“ Einer der anderen Wölfe zeigte auf eine Stelle. Das ist die Stelle“, sagte er. „In der Nähe ist ein Dorf. Diese müsste aus meiner Erinnerung immer noch für Wölfe sein.“ >Andere Menschen? Ob sie sich wirklich immer noch so wie vor Jahren verhalten? <, fragte Cynara sich. Sie hörte weiterhin aufmerksam zu. „Da ist eine Sandwüste. Wir werden sie versuchen zu umgehen. Wir müssen schnell auf die Hochebene kommen. Aber dafür müssen wir durch ein Tal. Die Pfe-“ Der Wolf, der es ihr erklärte hielt schnell inne. Es ertönte wieder ein Schuss. „Ich erzähle auf unserer Reise alles weiter. Nun müssen wir hier weg.“ Alle standen schnell auf. Cynara verwischte die Karte und sie rannte denn Wölfe hinterher. In der Nacht erreichten sie ein kleines Dorf. „Sie scheinen auch Wölfe zu suchen. Wir müssen weiter.“ Die Ältesten waren erschöpft und die Jungen auch. Sie waren es nicht gewohnt so weit zu laufen. Cynara war auch müde, hielt aber mit den Wölfen mit. Sie erreichten spät in der Nacht einen kleinen Bach. Sie machten wieder eine Rast. Nun konnten sich alle ausruhen. Cynara fand einige Brombeeren und pflückte sie. „Du solltest nun auch schlafen.“, sagte Zeno zu Cynara. „Ja, wäre eine gute Idee.“ Sie legte sich hin und sah in den Himmel. >Was wir wohl noch sehen werden? < fragte sie sich nebenbei und schlief ein. Als sie aufwachte konnte sie sehen, dass die Sonne gerade aufgegangen war. Alle anderen schliefen noch. Cynara trank noch etwas und wartete, bis sie aufwachten. Die Ältesten waren die nächsten, die munter wurden. Nach kurzer Zeit waren alle munter und sie konnten weiterziehen. „Also, nochmal. Die Pferde die im Tal sind, werden sich nicht wirklich freuen, uns zu sehen. Aber das ist der beste Weg.“, sagte der Wolf schließlich. „Auf der Hochebene angekommen, müssen wir nach eine Höhle suchen. Diese enthält den Weg, den wir noch gehen müssen.“ Sie gingen stumm weiter und erreichten am Nachmittag den Fluss. Und sie sahen wieder ein kleines Dorf. Unbeirrt gingen sie zum Dorf. Die Wölfe waren sehr aufgeregt. Doch die Aufregung legte sich, als die Dorfbewohner sie anlächelten. „Dürfen wir den Fluss überqueren?“, fragte eine der ältere Fähe. Die Dorfbewohner nickten. Sie gingen nun zum Fluss hinüber. Cynara ging zu der Fähe hin und fragte „Warum hast du vorhin gefragt, ob wir -“ Sie wurde von der Fähe unterbrochen, da sie antwortete „Weil es ihr Gebiet ist.“ Nun kam Zeno zu den beiden. „Ihr Gebiet?“, fragte er. Die Fähe nickte. Sie kamen am Fluss an. Vorsichtig prüften einige das Wasser und ging hindurch. Cynara sprang auf den Steinen. Diese waren zwar rutschig, aber man konnte nich fallen. Als alle auf der anderen Seite waren rief die Fähe „Vielen Dank“ Sie verneigte sich kurz und alle liefen hinfort. Am Abend gingen alle früh schlafen. Cynara dachte >Wir müssen morgen bestimmt viel laufen. Deswegen schlafen wir jetzt schon. < Und es stimmte. Bei den ersten Sonnenstrahlen wurden alle geweckt und liefen los. Sie erreichten nach einigen Stunden das Tal und machte kurz eine Rast. Der größte Teil war erschöpft, von dem Tempo der älteren. Sie hatten keine Rücksicht auf Cynara gehalten, doch diese konnten dem Tempo der älteren locker standhalten. Sie suchte schnell nach Kräutern. „Ihr habt gesagt, die Pferde werden sich nicht sonderlich freuen, uns zu sehen. Aber ich denke, somit wissen sie, dass niemand anderes in der Nähe ist.“ Eine der Ältesten nickte ihr mit Verständnis zu. „Du hast es gut erkannt. Cynara, warum hast du diese Kräuter gesammelt?“ Cynara blickte auf die Jüngeren und flüsterte ihr zu. „Sie werden sonst wieder zurückfallen.“ Cynara blickte nun auf die Jüngeren und rief. „Kommt her.“ Sie taten es. „Es wird zwar nicht gut schmecken, aber besser als nichts. Dieser Kräuter werden euch helfen euch besser auf die Umgebung zu konzentrieren. Wir sind gleich bei den Pferden, das heißt. Wenn sie euch angreifen müsst ihr ausweichen.“, sagte sie und fügte hinzu: „Aber ich denke das wird nicht eintreffen. Ihr dürft sie aber auch nicht herausforden.“ Sie stiegen nun ins Tal hinab und ging mitten durch die Wiese. Die Pferde wischen zurück und blickten die Wölfe an. Einige von den Pferden bereiteten sich auf einen Angriff vor. Doch dies interessierte die Wölfe sichtlich wenig. „Was tut ihr hier?“, schnaupte ein Hengst an einer der Seiten. Nun richteten sich die hintersten Pferde auf. „Von uns droht keine Gefahr. Beruhige die da hinten“, sagte die Älteste, mit der Cynara vorhin gesprochen hatte. „Was tut ihr hier?“ Der Hengst selbst bäumte sich auf. Nun fingen einige Wölfe an zu knurren. „Seit still!“ knurrte ein Rüde, die Wölfe an. „Und ihr beruhigt euch auch!“ Er wandte seinen Blick dem Hengst zu, der sofort aufhörte. Nun liefen die Wölfe weiter. >Nicht einmal mich beachten sie. Gut so. <, dachte Cynara. Sie hielten vor einem Felsvorsprung. „Alle hoch.“ befahl der Rüde. „Ich mag ihn nicht“, zischte Zeno. „Na los. Sonst bekommen wir noch Ärger.“ Sie kletterten auf den Felsvorsprung. Als sie weiter kletterten, fiel Cynara auf, dass der Rüde weit zurück hing. Als sie oben ankamen und lossprinteten, war er ziemlich mittig. Cynara war weiter vorn und konnte deswegen nicht mehr auf ihn achten. Nur Zeno sah ihn, da er sich dem Ende der Gruppe angeschlossen hatte. Er wollte bei den hinteren bleiben um ihnen Mut zu machen, weiter zu laufen. Als auch die letzten eintrafen, konnten alle schlafen. Cynara hielt den Rüden im Blick. Am nächsten Tag, als sie aufbrachen, konnte sie sehen, dass er wieder vorn war. Am späten Nachmittag erreichten sie die Hochebene. „Wir sind da!“, sagte eine ältere Fähe. „Nur noch die Höhle finden...“, murmelte ein junger Wolf. Cynara blickte sich um. Sie entdeckte etwas. Sie ging zu der älteren Fähe hinüber und fragte „Ist das die Höhle?“ Die Fähe nickte und lief los. Sie kamen in der Nacht an. Alle waren erschöpft. „Wir sehen uns morgen die Höhle an.“, sagte der Rüde.
Kapitel 3: Die Höhle
Als die ersten Sonnenstrahlen zu sehen waren gingen sie in die Höhle hinein. Man konnte einige Löcher in der Wand sehen und diese führten weit in den Berg hinein. Sie mussten nun entscheiden, welchen Gang sie gehen sollten. Als sie ihre Wahl endlich getroffen hatten, gingen sie weiter und schauten sich um. Es vielen einige Lichtstrahlen in die große Höhle, aber man konnte viel erkennen. An einigen Wänden waren Zeichen zu sehen. Der Rüde der voran ging, knurrte immer wieder... An einer der Höhlenwände war deutlich das Wort "Shadow" zu sehen. Als eine der Ältesten dies las, zuckte sie zusammen. Cynara ging zu ihr und sprach sie darauf an. "Hast du Angst", fragte sie schließlich. Die Älteste schüttelte den Kopf und ging weiter. Doch dann hielt sie an und schaute zu Cynara auf. "Dieser Name, ist nicht gut. Erwähne ihn nie in der Gegenwart von ihm..." Sie blickte ganz nach vorne, zu dem Rüden. "Wieso? Heißt er etwa so?" Wieder schüttelte die Älteste den Kopf und gab leise als Antwort: "Sein Sohn hieß so... Er muss also hier gewesen sein... Anscheinend wollte er beweisen, dass er es alleine schaffen kann." Cynara blickte sie nur fragend an. Sie sagte dann aber schließlich: "Hm... Reden wir später weiter?" Die Älteste nickte und ging weiter. Cynara ging zu Zeno. "Was hälst du von dem Wolf da vorn?" Zeno schaute sie an und blickte dann nach vorn. Spöttisch sagte er: "Rein gar nichts... Er kann nicht einmal sein Rudel unter Kontrolle halten!" Cynara sah ihn an und fragte: "Was meinst du damit? Kennst du ihn etwa schon länger?" Zeno schaute sie an und antwortete schließlich: "Na ja, er war schon immer ein Tyran unter den Wölfen und er hat auf keinen gehört. Er ist einfach nur sehr eigen. Hilfe nimmt er keine an und lehnt es immer ab, irgendjemanden zu helfen. Und auf deine zweite Frage, habe ich folgende Antwort: Ja!" Plötzlich knurrte der Wolf laut auf und alle unterbrachen ihre Gespräche. "Hört auf! Ich will kein Wort mehr hören!" Er rannte zu Cynara und knurrte sie an. "Und du Menschenkind, solltest hier verschwinden. Das ist kein Ort für dich!" Alle anderen Wölfe waren perplex und konnten es nicht fassen, warum ihr Führer so aus der Haut fuhr. Zeno hielt Fassung und knurrte den Anführer an: "Was hat sie dir den getan? Du willst doch nur der König sein und jeder soll auf dich hören! Habe ich nicht Recht?" Der andere hielt inne und war ziemlich irritiert. Bevor er sich wieder fing, sprang Zeno auf ihn und knurrte nur noch. Plötzlich lachte der andere und meinte spöttisch: "Denkst du wirklich, dass du mich so beeindrucken kannst? Das ist ja lächerlich! Ich könnte dich in der Luft zerfetzen..." Der Wolf rappelte sich wieder auf und knurrte Zeno einfach nur an. Zeno konnte sich das Grinsen aber nicht abschlagen und lächelte ihn an. "Du hast schon einmal etwas verloren und aufgegeben... Du bist einfach nur Feige! Du gibst allen im Rudel Befehle, aber du machst nie etwas. Du solltest dich sch-" Zeno wurde durch den Anführer im Satz unterbrochen und zu Boden geworfen. So langsam kam Cynara ein Verdacht. Könnte es sein, dass Zeno eigentlich der Sohn von ihm ist? Also Shadow? Sie ging beiden aus dem Weg und ging zu den Ältesten. Sie sahen dem Geschehen nur mit Unmut zu. "Wie können die nur einfach hier kämpfen?" "Wer weiß, was uns hier erwarten wird?" Alle sprachen durcheinander. Cynara ging zu der Ältesten, mit der sie vorhin gesprochen hatte und setzte sich neben sie. Sie flüsterte in ihr Ohr: "Wie heißt du überhaupt? Ich weiß es ist grad unpassend, aber ich muss es wissen. Ich möchte ihr auch noch einen Verdacht von mir äußern." Die Älteste sah sich an und flüsterte: "Aki! Was hast du? Weißt du irgendetwas?" Cynara sah Aki an und sagte leise: "Wie schon gesagt, es ist nur ein Verdacht. Ich denke, dass Zeno der Sohn von ihm ist." Aki holte tief Luft. Sie konnte dies nicht glauben. "Du könntest Recht haben. Das Fell sieht sich sehr ähnlich... Aber ich hoffe es stimmt nicht!" Cynara sah Aki fragend an. "Ok. Shad ist ein Mondwolf. ER verwandelt sich jeder Nacht in eine BESTIE und tötet alles und jeden, der sich ihm in den Weg stellt. Doch an Vollmond ist es am schlimmsten." Aki blickte zum Boden und wirkte sehr traurig. "Du scheinst nicht gern darüber zu reden, oder irre ich mich da?" Aki sah sie an. "Wegen Shad habe ich meinen zweiten Wurf verloren." Ein anderer der Ältesten kam zu Aki und Cynara. "Ihr solltet euer Gespräch einstellen. Der Anführer kommt." Cynara blickte zu ihm. Danach schaute sie nach Zeno. Er war wohl auf. Der Anführer kam direkt auf Aki zu und knurrte: "Warum tauschst du mit einem Mensch Informationen aus?" Aki, die ihn hasste, zeigte keine Reaktion. "Antworte! Hörst du schwer!? Antworte", befahl er ihr. Wieder zeigte sie keinerlei Reaktion und Interesse. Er wurde immer wütender und dann plötzlich wandte er sich an Cynara. "Worüber habt ihr gesprochen?" Cynara hatte zwar Angst, aber durfte auf keinen Fall von ihrem Verdacht erfahren. Eine andere Fähe schaltete sich in das Gespräch: "Wir sollten weiterziehen." Der Anführer knurrte sie nur an und lief wieder nach vorn. "Danke", sagte Cynara. Die Fähe nickte nur und ging auch. Alle anderen gingen auf ihr Positionen und liefen weiter. Diesmal aber, schwiegen alle. Cynara, Zeno und Aki gingen etwas außerhalb. Sie sahen nur umher, genau wie die anderen. Als sie am Ende des Ganges ankamen, sahen sie eine ziemlich große Höhle. Ein kleiner Fluss durchkreuzte sie. Sie machten hier wieder eine Rast und nun fingen einige an zu sprechen. Cynara hörte bei den Gesprächen aufmerksam zu. "...Ich kann ihn nicht leiden...", sagte der eine, worauf der andere sagte: "Ja, da hast du Recht..." Nun, ganz plötzlich mussten sie weiter. Keiner wusste warum, aber der Anführer ging und die Fremde sagte zu uns allen: "Alle müssen hier raus. Oder wir überleben es nicht." Alle schienen verwirrt, taten es aber.
Kapitel 4: Eingesperrt
Doch Cynara, Zeno und Aki durften die Höhle nicht verlassen. Einige der Wölfe trieben sie zurück und schlossen sie ein. "Und was jetzt", fragte Aki und ließ sich zu Boden fallen. Alle sahen sich fragend um. Cynara sah einige kleine Tiere. Sie schienen auch verwirrt. Auf einmal war eine Art Brüllen zu hören. "Wir sollten hier raus! Ich habe Angst", sagte Aki zitternd. "Aki? Alles in Ordnung? Ist das nicht ein...", sagte Cynara. Zeno nickte und sagte: “Ja. Das ist ein Löwe! Wir sollten lieber von hier verschwinden. Er wird uns entdecken.“ Aki und Cynara nickten zustimmend. “Aber wie sollen wir das schaffen“, fragte Aki erschöpft. “Ich werde es bestimmt nicht mehr schaffen. Ihr beide müsst aber hier raus.“ Zeno blickte sie an und schüttelte den Kopf. “Wir lassen hier keinen zurück“, zischte er und wandte sich zu dem Brüllen. “Ob es ein lieber Löwe ist? Aber das bezweifle ich…“, sagte er bedenklich. >Sollte ich vielleicht mit dem Löwen reden? <, fragte sich Cynara und sah zu Aki. Nun fing der Löwe an zu knurren und es wurde immer lauter. Plötzlich stand der Löwe direkt vor ihnen und knurrte sie an. Cynara setzte sich still hin und schaute ihn verwundert an. Zeno konnte nicht verstehen, warum Aki und Cynara ruhig waren. Er bleckte die Zähne und fing an zu knurren. Er machte sich sofort Kampfbereit. Der Löwe setzte sich schließlich auch und sah zu Aki und Cynara. Er nahm Zeno nicht wahr und verneigte sich leicht. Nun hörte auch Zeno auf und setzte sich auch hin. “Ein Mensch unter Wölfen, schon komisch“, sagte der Löwe und fügte hinzu: “Ich bin übrigens Nero.“ Cynara lächelte und sagte: “Schön dich kennen zu lernen, Nero. Ich heiße Cynara.“ “Ich bin Aki“, sagte Aki und verneigte sich auch leicht. “Und das ist Zeno.“ Der Löwe sah alle drei an. “Ich freue mich auch euch kennenzulernen. Also, was macht ihr hier in meiner Höhle?“ Aki sah ihn an und antwortete: “Unser Rudel hat uns hier eingesperrt.“ Cynara fügte noch hinzu: “Aber ohne den Plan, kommen sie nicht weit.“ Nero sah Cynara fragend an und sie zeichnete für ihn die Karte auf den Boden. Sie zog einen kleinen Kreis um zu zeigen, wo sie gerade waren. Danach setzte sie ein Kreuz an die Stelle, wohin sie noch mussten. “Wieso haben sie euch hier zurück gelassen?“ Diesmal antwortete Zeno: “Wegen einer Meinungsverschiedenheit! Er wollte, dass wir alle ruhig sind und er nur sprechen darf. Und er hat irgendeinen Fremden Wolf in das Rudel aufgenommen. Ok… Ich war auch neu, aber Cynara hat mir das Angebot gemacht und ich habe angenommen.“ Nero stand auf und sagte: “Na dann. Kommt ich zeige euch einen weiteren Weg hinaus.“ Alle standen auf und folgten Nero.
Als ich bei mir ankam, betrat ich außer Atem das Haus. Der Besitzer des Gasthofes sah mich etwas irritiert an, lächelte aber schließlich. Ich bemerkte jemanden, der etwas unbeholfen in der Gegend stand. Ich sprach zu ihm: Hallo. Bist du Lauro? Er nickte nur. Na, dann. Willkommen! Ich zeig dir mal, wo dein Zimmer ist. Ich ging die Treppe hinauf und er folgte mir. >Nicht gerade gesprächig<, dachte ich und zeigte ihm das Zimmer. Zu guter letzt, gab ich ihm den Schlüssel zum Zimmer und zog mich selbst in eines zurück.
So, da wären wir, sagte ich zu Ikuto und hielt in der Straße an. Na ja, dann mach ich mal wieder zurück. Bis irgendwann mal, verabschiedete ich mich von ihm und ging.
es ist zwar nicht von mir, aber ich finde es schön & traurig zugleich... Aber vor allem ist es traurig
Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich Dich mit meinen Possen und brachte Dich zum Lachen. Du nanntest mich Dein Kind, und trotz einer Anzahl durchgekauter Schuhe und so manchem abgeschlachteten Sofakissen wurde ich Dein bester Freund. Immer wenn ich "böse" war, erhobst Du Deinen Finger und fragtest mich "Wie konntest Du nur?" - aber dann gabst Du nach und drehtest mich auf den Rücken, um mir den Bauch zu kraulen. Mit meiner Stubenreinheit dauerte es ein bisschen länger als erwartet, denn Du warst furchtbar beschäftigt, aber zusammen bekamen wir das in den Griff. Ich erinnere mich an jene Nächte, in denen ich mich im Bett an Dich kuschelte und Du mir Deine Geheimnisse und Träume anvertrautest, und ich glaubte, das Leben könnte nicht schöner sein. Gemeinsam machten wir lange Spaziergänge im Park, drehten Runden mit dem Auto, holten uns Eis (ich bekam immer nur die Waffel, denn "Eiskrem ist schlecht für Hunde", sagtest Du), und ich döste stundenlang in der Sonne, während ich auf Deine abendliche Rückkehr wartete. Allmählich fingst Du an, mehr Zeit mit Arbeit und Deiner Karriere zu verbringen - und auch damit, Dir einen menschlichen Gefährten zu suchen. Ich wartete geduldig auf Dich, tröstete Dich über Liebeskummer und Enttäuschungen hinweg, tadelte Dich niemals wegen schlechter Entscheidungen und überschlug mich vor Freude, wenn Du heimkamst und als Du Dich verliebtest. Sie, jetzt Deine Frau, ist kein "Hundemensch" - trotzdem hieß ich sie in unserem Heim willkommen, versuchte ihr meine Zuneigung zu zeigen und gehorchte ihr. Ich war glücklich, weil Du glücklich warst. Dann kamen die Menschenbabies, und ich teilte Deine Aufregung darüber. Ich war fasziniert von ihrer rosa Haut und ihrem Geruch und wollte sie genauso bemuttern. Nur dass Du und Deine Frau Angst hattet, ich könnte ihnen wehtun, und so verbrachte ich die meiste Zeit verbannt in einem anderen Zimmer oder in meiner Hütte. Oh, wie sehr wollte auch ich sie lieben, aber ich wurde zu einem "Gefangenen der Liebe". Als sie aber grösser waren, wurde ich ihr Freund. Sie krallten sich in meinem Fell fest, zogen sich daran hoch auf wackligen Beinchen, pieksten ihre Finger in meine Augen, inspizierten meine Ohren und gaben mir Küsse auf die Nase. Ich liebte alles an ihnen und ihre Berührung - denn Deine Berührung war jetzt so selten geworden - und ich hätte sie mit meinem Leben verteidigt, wenn es nötig gewesen wäre. Ich kroch heimlich in ihre Betten, hörte ihren Sorgen und Träumen zu, und gemeinsam warteten wir auf das Geräusch Deines Wagens in der Auffahrt. Es gab einmal eine Zeit, da zogst Du auf die Frage, ob Du einen Hund hättest, ein Foto von mir aus der Brieftasche und erzähltest Geschichten über mich. In den letzten Jahren hast Du nur noch mit "Ja" geantwortet und das Thema gewechselt. Ich hatte mich von "Deinem Hund" in "nur einen Hund" verwandelt, und jede Ausgabe für mich wurde Dir zum Dorn im Auge. Jetzt hast Du eine neue Berufsmöglichkeit in einer anderen Stadt, und Du und sie werdet in eine Wohnung ziehen, in der Haustiere nicht gestattet sind. Du hast die richtige Wahl für "Deine" Familie getroffen, aber es gab einmal eine Zeit, da war ich Deine einzige Familie. Ich freute mich über die Autofahrt, bis wir am Tierheim ankamen. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Angst, nach Hoffnungslosigkeit. Du fülltest die Formulare aus und sagtest "Ich weiss, Sie werden ein gutes Zuhause für sie finden". Mit einem Achselzucken warfen sie Dir einen gequälten Blick zu. Sie wissen, was einen Hund oder eine Katze in "mittleren" Jahren erwartet - auch mit "Stammbaum". Du musstest Deinem Sohn jeden Finger einzeln vom Halsband lösen, als er schrie "Nein, Papa, bitte! Sie dürfen mir meinen Hund nicht wegnehmen!" Und ich machte mir Sorgen um ihn und um die Lektionen, die Du ihm gerade beigebracht hattest: über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortung, und über Respekt vor allem Leben. Zum Abschied hast Du mir den Kopf getätschelt, meine Augen vermieden und höflich auf das Halsband und die Leine verzichtet. Du hattest einen Termin einzuhalten, und nun habe ich auch einen. Nachdem Du fort warst, sagten die beiden netten Damen, Du hättest wahrscheinlich schon seit Monaten von dem bevorstehenden Umzug gewusst und nichts unternommen, um ein gutes Zuhause für mich zu finden. Sie schüttelten den Kopf und fragten "Wie konntest Du nur?". Sie kümmern sich um uns hier im Tierheim so gut es eben geht. Natürlich werden wir gefüttert, aber ich habe meinen Appetit schon vor Tagen verloren. Anfangs rannte ich immer vor ans Gitter, sobald jemand an meinen Käfig kam, in der Hoffnung, das seiest Du - dass Du Deine Meinung geändert hättest - dass all dies nur ein schlimmer Traum gewesen sei... oder ich hoffte, dass es zumindest jemand wäre, der Interesse an mir hätte und mich retten könnte. Als ich einsah, dass ich nichts aufzubieten hatte gegen das vergnügte Um-Aufmerksamkeit-Heischen unbeschwerter Welpen, ahnungslos gegenüber ihrem eigenen Schicksal, zog ich mich in eine ferne Ecke zurück und wartete. Ich hörte ihre Schritte als sie am Ende des Tages kam, um mich zu holen, und trottete hinter ihr her den Gang entlang zu einem abgelegenen Raum. Ein angenehm ruhiger Raum. Sie hob mich auf den Tisch und kraulte meine Ohren und sagte mir, es sei alles in Ordnung. Mein Herz pochte vor Aufregung, was jetzt wohl geschehen würde, aber da war auch ein Gefühl der Erleichterung. Für den Gefangenen der Liebe war die Zeit abgelaufen. Meiner Natur gemäss war ich aber eher um sie besorgt. Ihre Aufgabe lastet schwer auf ihr, und das fühlte ich, genauso wie ich jede Deiner Stimmungen erfühlen konnte. Behutsam legte sie den Stauschlauch an meiner Vorderpfote an, während eine Träne über ihre Wange floss. Ich leckte ihre Hand, um sie zu trösten, genauso wie ich Dich vor vielen Jahren getröstet hatte. Mit geübtem Griff führte sie die Nadel in meine Vene ein. Als ich den Einstich fühlte und spürte, wie die kühle Flüssigkeit durch meinen Körper lief, wurde ich schläfrig und legte mich hin, blickte in ihre gütigen Augen und flüsterte "Wie konntest Du nur?" Vielleicht verstand sie die Hundesprache und sagte deshalb "Es tut mir ja so leid". Sie umarmte mich und beeilte sich mir zu erklären, es sei ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass ich bald an einem besseren Ort wäre, wo ich weder ignoriert noch missbraucht noch ausgesetzt werden könnte oder auf mich alleine gestellt wäre - einem Ort der Liebe und des Lichts, vollkommen anders als dieser irdische Ort. Und mit meiner letzten Kraft versuchte ich ihr mit einem Klopfen meines Schwanzes zu verstehen zu geben, dass mein "Wie konntest Du nur?" nicht ihr galt. Du warst es, mein geliebtes Herrchen, an den ich dachte. Ich werde für immer an Dich denken und auf Dich warten. Möge Dir ein jeder in Deinem Leben so viel Loyalität zeigen